Kommunikation als Motor eines interdisziplinären Projekts
KW20/2025 – Die Ausgangslage war abgesteckt: Zwei einander ferne Disziplinen – Informatik und Ethnologie – streben nach gegenseitiger Verständigung, und zwar über ein gemeinsames Handlungsfeld («Boundary Object»), das Sticken.

Wie das gelingen könnte, wussten wir zu Beginn alle nicht. Also stellten die Kommunikationsverantwortlichen, Lorena und Melissa, Fragen, viele Fragen. Jede Woche versandten sie via E-Mail ein «Check-in»: Einen Fragebogen, der den Fortschritt der Verständigung mass, und zusätzlich eine offene Frage stellte. Die aus diesen Umfragen resultierende Verständniskurve wurde nach Aussen getragen – als digitales Diagramm und als analoge Stickerei; die Antworten auf die offenen Fragen wurden genutzt, um Folgefragen zu stellen – und Formate für die weitere Verständigung zu entwickeln, die uns «Stich für Stich» in Richtung Ziel führten. Beispiele dafür sind das «Stick-Ping-Pong» (Link) und der «Stick-Hackathon» (Link).
Die Fragen des Kommunikationsduos zielten dabei nicht auf die Gewinnung von eindrücklichem Material für die Kommunikationskanäle ab. Das Fragestellen verfolgte zwei Ziele: Erstens sorgte es dafür, dass der Austausch im Team – zeitweise neun Personen an vier Standorten – kontinuierlich stattfand. Zweitens stellten Lorena und Melissa Fragen, um das Projekt so gut zu verstehen, dass sie es nach Aussen vermitteln konnten. Die Check-ins und der daraus resultierende Austausch dienten also sowohl der internen wie auch der externen Kommunikation. Und dann stellte sich noch ein dritter Effekt ein: Die regelmässigen Fragen veranlassten die Beteiligten, das Projekt fortlaufend zu reflektieren und nötige Kurskorrekturen vorzunehmen. Die Kommunikation wurde so zum Motor des Projekts.